Unter diesem Titel zeigt „LebensWert“ die Anzahl der zur Zeit aktuellen Hilfsprojekte in Madagaskar auf, die seit Jahren und bis auf weiteres finanzielle Unterstützung erhalten. Im Weiteren wollen wir mit den Kurztexten und Bildern den Spenderinnen und Spendern ersichtlich machen, um was für Hilfeleistungen es sich in den einzelnen Gebieten handelt.

Antananarivo: Kinderhilfe/Kindersessionen

Eines der sieben Hilfsprojekte wird vom OMI-Hauptsitz in Antananarivo aus betreut. Jedes Jahr werden in 10 Missionsstationen mehrwöchige Kindersessionen (Ferienlager) organisiert. Die Kinder, die aus den abgelegenen, unwegsamen, ländlichen Gebieten zusammen kommen, erhalten während dieser Zeit nebst Schulunterricht auch Instruktionen über Körperpflege und Hygiene im Alltag. Ferner kommen sie in den Genuss vollwertiger Ernährung und erhalten ärztliche Betreuung. Im Falle gesundheitlicher oder familiärer Probleme werden sie notfalls in die Obhut der Mission genommen.

Andranovory: Mittagstische für rund 400 Kinder

Der Orden der Missionsschwestern von der Heiligen Familie (MASF) mit Sitz in Kriens CH, unterhält seit vielen Jahren unter anderen auch in Madagaskar mehrere Hilfsprojekte. Eines davon befindet sich im Süden des Landes, in Andranovory. Ein grösseres Schulcenter mit zehn Lehrpersonen betreut dort gegen 400 Kinder von der 1. Primar- bis zur 3. Sekundarklasse.

Die Kinder kommen meist aus abgelegenen, ländlichen Gebieten und müssen mittags in der Schule verpflegt werden. Der Verein «LebensWert» unterstützt das Projekt Andranovory seit vielen Jahren und finanziert Mittagstische, Infrastrukturkosten etc., die viele Eltern nicht zu bezahlen vermögen. Damit ist einem grossen Teil der Kinder der Schulbesuch gesichert. Im Jahr 2006 wurden an dieser Schule zusätzlich zwei Schulräume finanziert.

Toamasina: Samstagsschule im Apostolat de la Mer

In dieser Stadt unterstützt «LebensWert» seit mehreren Jahren zwei Projekte. Eines davon ist eine Samstagsschule, in der vor allem die Kinder der Seeleute und der Fischer betreut werden. Auch hier sind es gegen 200 Kinder, die jeweils samstags im Apostolat Unterricht erhalten. Ferner werden sie hygienisch und ärztlich betreut und kommen mindestens einmal pro Woche in den Genuss vollwertiger Nahrung. Soweit nötig erhalten sie auch ärztliche Hilfe, Medikamente und Kleidung.

Der Verein «LebensWert» setzte sich auch hier für dringend nötige Verbesserungen der Infrastruktur ein. So wurden unter anderem im Jahr 2011 der Küchenausbau und die Sanierung des undichten Flachdaches des Schulgebäudes mit einem einmaligen Beitrag von CHF 12’000 ermöglicht.

Toamasina: Elternausbildung «Center St.Vincent de Paul»

Das Schulcenter Vincent de Paul ist eine Institution für Eltern- und Familienausbildung. Im Center finden während acht Monaten im Jahr jeweils 12 Familien mit bis zu drei Kindern Aufnahme. Sie erhalten in dieser Zeit Unterricht in allen Belangen des täglichen Lebens: Die Frauen zur Hauptsache Katechese, allgemeine Hausarbeit, Körper-/Lebensmittelhygiene, sowie Familien- und Kindererziehung. Auch die Männer sind zum Teil in dieses Programm integriert. Sie werden aber zusätzlich in Landwirtschaft, Gemüseanbau und Holzbearbeitung unterrichtet. Die Kinder erhalten während des Aufenthaltes im Center je nach Alter die entsprechende Betreuung und Schulunterricht.

Anlässlich der Projektreise 2010 wurde auch hier festgestellt, dass die Räumlichkeiten des Schulcenters (Schulungs-, Schlaf- und Küchenräume), sowie die sanitären Anlagen (Waschraum, WC) in einem absolut desolaten Zustand sind und einer dringenden Sanierung bedürfen. Ein einmaliger Beitrag von CHF 10’000 ermöglichte, dass die Reparaturarbeiten in der Zwischenzeit aufgenommen wurden. Sie dürften 2012 zum Abschluss gebracht werden.

Toamasina: Patenschaften (verwaltet vom Apostolat de la mer)

Zur Zeit bestehen 37 Patenschaften. Sie werden vom Apostolat de la Mer aufgrund schlechter finanzieller und familiärer Verhältnisse ermittelt und dem Verein «LebensWert» zur Annahme empfohlen.

Der Jahresbeitrag für eine Patenschaft beträgt CHF 400.

Patenschaften

Marolambo: Bau der Schreinerschule

Die grösste Herausforderung seit Bestehen des Vereins «LebensWert», war der Bau der Schreinerschule in Marolambo, zusammen mit dem französischen Hilfswerk REVIVERE.

Im Jahr 2007 zerstörte ein tropischer Wirbelsturm das provisorische Werkstattgebäude. Es diente der Ausbildung von jungen Schreinern. Leider musste der Betrieb in der Folge eingestellt werden. Nach eingehenden Abklärungen und positiven Reaktionen eines Spendenaufrufs, konnte dem Ersuchen des Oblaten-Ordens Ende 2008 für den Neubau grünes Licht gegeben werden. Die Baukosten beliefen sich gemäss Offerte auf rund CHF 80’000. Für das einmalige Hilfsprojekt hat LebensWert 80% übernommen, während sich REVIVERE mit 20% beteiligte.

Ende 2010 konnte nach relativ kurzer Bauzeit die von einheimischen Handwerkern erstellte Ausbildungsstätte in Betrieb genommen werden.

Inbetriebnahme im Oktober 2010

Die Schulungseinrichtung ermöglicht nun jährlich 15 bis 20 junge Männer aus dem Hinterland im Schreinerhandwerk auszubilden. Im oberen Stockwerk befinden sich die Wohnräume mit den sanitären Einrichtungen und im Erdgeschoss die Werk- und Schulungsräume. Als Ausbilder konnten zwei junge, qualifizierte einheimische Männer rekrutiert werden. Sie sind gleichzeitig auch als Schul- und Ausbildungsleiter verantwortlich. Werkzeuge und Maschinen wurden vorwiegend durch die dieses Projekt begleitenden Missionare besorgt. Die ein- bis zweijährige Ausbildung soll die jungen Männer befähigen, nach erfolgreichem Abschluss einfaches Mobiliar (Stuhl, Bank, Tisch, Betten usw.) und wetterfeste Behausungen (auch aus pflanzlichen Materialien) herzustellen. Um ihnen nach der Lehre den Einstieg ins Erwerbsleben zu erleichtern, erhalten sie neben einer Grundausbildung in Wirtschaftslehre auch eine rudimentär zusammengestellte Werkzeugkiste mit auf den Weg. Dies soll ihnen helfen, nach der Rückkehr in ihre Dörfer das erlernte Handwerk in den örtlichen Markt einzubringen und sich damit Eigenverdienst und eine positive Zukunftsperspektive zu beschaffen.

Personalbestand 2012:

2 Lehrpersonen

8 Lehrlinge im ersten Lehrjahr

9 Lehrlinge im zweiten Lehrjahr

Marolambo: Zentrum für Frauenförderung

In unmittelbarer Nähe der neuen Schreinerschule befindet sich das «Zentrum für Frauenförderung». Auch hier leistet «LebensWert» seit 2004 finanzielle Hilfe.

Die Schule unterrichtet im Dreijahresturnus bis zu 24 junge Frauen ab dem 15- ten Altersjahr. Auf dem Lehrplan stehen Alphabetisierung, allgemeine Hausarbeit, Körper- und Lebensmittelhygiene, Kindererziehung usw.

Im Juni 2010 wurde auch hier festgestellt, dass die Räumlichkeiten der Schulanlage (Schulungs-, Ess-, Schlaf- und Küchenräume), sowie die sanitären Anlagen in einem absolut desolaten Zustand sind und dringend saniert werden sollten. «LebensWert» hat dann 2011 auch dieses Projekt ins Infrastruktur-Programm aufgenommen, um mit einem einmaligen Hilfsbeitrag den Schülerinnen und dem Lehrpersonal zu besseren Bedingungen zu verhelfen. Vor allem sollen die seit langem unzumutbaren Zustände verbessert werden. Dies um so mehr, als sich das Zentrum in den vergangenen sieben Jahren erfolgreich entwickelt hat.

Ein Kredit von CHF 9’500 für das Zentrum ist zwischenzeitlich genehmigt worden und die Sanierungsarbeiten werden noch 2012 oder anfangs des nächsten Jahres verwirklicht. Diese Unterstützung soll vor allem den Schulbetrieb und die Ausbildungsstätte auch für die Zukunft sichern.

Masomeloka: Mittagstisch für die Schüler der Primarschule

Die Qualität der staatlichen Schulen ist in Masomeloka besonders schlecht. Dieses Dorf, im Südosten es Landes direkt am Meer gelegen, ist nur über Pisten in einer etwa 5 stündigen Fahrt, mit dem Boot oder zu Fuss zu erreichen. Die Lehrkräfte müssen ihren Lohn in de Provinzhauptstadt Mahanoro persönlich abholen. So fällt also monatlich die Schule für mindestens  4Tage aus. Weil der Ort so abgelegen ist, melden sich nur schlecht qualifizierte Lehrer für diese Schule.

Der Orden der Oblaten hat sich nun entschlossen eine konfessionsfreie Privatschule zu öffnen. Schon jetzt werden 120 Kinder in 4 Klassen unterrichtet. Jährlich wird eine weitere Klasse eröffnet. Da die Schulwege grossenteils sehr lang sind (die Kinder sind bis zu 2 Stunden unterwegs), ergab sich die Notwendigkeit, einen Mittagstisch anzubieten, welcher sehr rege benutzt wird. Zweimal wöchentlich wird dieser Mittagstisch durch die Elternschaft übernommen, einmal durch den Orden der Oblaten und einmal wöchentlich wird der Verein Lebenswert diesen Mittagstisch finanzieren. Dabei wird eine lokale Vollwertnahrung abgegeben, welche eine ausreichende Versorgung der Kinder mit Proteinen und Vitaminen gewährleistet.

Ilaka Est: Schulhaus (2021)

In der Kleinstadt Ilaka Est südlich von Tamatave gab es bisher lediglich eine Grundschule bis zur sechsten Klasse. Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen wollten, mussten bei Verwandten oder sonstwo Unterkunft finden um in einer grösseren Stadt die Schule besuchen zu können. Dies war natürlich für die Jugendlichen (immerhin ab 13 Jahren) mit erheblichen Gefahren verbunden. Die Schwestern des Ordens Marie Réparatrice beschlossen, ein neues Schulhaus für die Mittelschule zu bauen, damit die Kinder in ihrem familiären Umfeld die Schule besuchen können. Geplant ist, dass 300 bis 400 Kinder diese Schule besuchen werden. Der Verein LebensWert beteiligte sich am Bau des Schulhauses und finanzierte den Mehrzwecksaal im Wert von CHF 37700.-

Analakininina (Tamatave): Schulhaus (2023)

Dieser Stadtteil von Tamatave existiert erst seit wenigen Jahren. Die Infrastruktur hinkt stark hinterher, insbesondere auch weil vor allem arme und bedürftige Leute dort zugezogen sind. Es gibt zwar eine Grundschule aber es fehlt eine Mittelschule. Der Orden Marie Réparatrice beschloss, auch hier eine Mittelschule zu eröffnen. In der Grundschule werden zurzeit 800 Kinder unterrichtet. Es ist davon auszugehen, dass ungefähr zwei Drittel davon die Mittelschule besuchen werden. Der Verein LebensWert konnte den Bau der Schule mit CHF 28000.- mitfinanzieren.

Antanamanjaka (Antsirabe): Schulhaus (2023)

Im bestehenden Schulhaus konnten nur die Kindergärtler und die Kinder der Grundschule unterrichtet werden. Die Schwestern des Ordens Marie Réparatrice planten, das Schulhaus zu renovieren und um ein Geschoss aufzustocken. Mit der Renovation soll das vierzigjährige Schulhaus auch sicherer gemacht werden. Mit der Aufstockung sollen Kinder bis zur Mittelschule den Unterricht besuchen können. Der Verein LebensWert konnte das Bauvorhaben mit 7000 € unterstützen.

Masomeloka: Schulhaus (2019/2021)

In der Kleinstadt Masomeloka existierte bisher nur eine Grundschule. Der weiterführende Schulbesuch war nicht möglich. Masomeloka kann nur über eine 6-stündige Bootsfahrt auf dem Pangalana-Kanal oder mit einem Allradfahrzeug in 4 Stunden erreicht werden, wobei drei Überfahrten mit der Fähre nötig sind. Im Jahre 2015 wurde mit dem Bau einer Grundschule begonnen. Dort werden zurzeit über 200 Kinder unterrichtet. Noch fehlte aber eine weiterführende Schule.
Die Verantwortlichen schreiben: «Natürlich kam es nicht in Frage, eine Grundschule zu bauen und auf dieser Ebene stehen zu bleiben, sonst wäre unser Ziel, die Kinder und Jugendlichen von Masomeloka aus der Armut zu führen, vergebens gewesen.»
In zwei Schritten konnte der Verein LebensWert den Bau der Mittelschule mit total CHF 33500 unterstützen.

Ihre Spende

Die vorgenannten Dauer-Projekte konnten bis anhin dank grosszügigen Spenden jährlich mit je CHF 2000 bis CHF 8000 unterstützt werden, wie auch die Kosten der zusätzlichen Leistungen für bauliche Sanierungen etc.. Damit der Weiterbestand und mit ihm die Zukunftsperspektive für die vielen jungen Menschen auf der «Roten Insel» gesichert wird, ist «LebensWert» weiterhin auf die Mithilfe der Spenderinnen und Spender angewiesen und dafür gebührt ihnen an dieser Stelle ein grosses, herzliches Dankeschön.

Spenden zur Unterstützung unserer laufenden Hilfsprojekte nehmen wir über die Raiffeisenbank in Eschenbach dankend entgegen. Auch Neumitglieder, die mit dem Jahresbeitrag von CHF 20 unsere administrativen Kosten decken, sind jederzeit willkommen.

Raiffeisenbank am Ricken

8733 Eschenbach

IBAN Nr. CH94 8129 8000 0028 7052 6

Bank-Konto 90-3184-9

Verein LebensWert, 8716 Schmerikon